Die Praktikumsbetriebe für die fünf Schülerinnen und Schüler befanden sich in der Hotelbranche und waren unter anderem renommierte Hotels wie das Courtyard in Tampere oder das familiengeführte Vier-Sterne-Hotel Waltikka in Valkeakoski. „Uns ist es wichtig, dass die Möglichkeit der Teilhabe an europäischen Mobilitäten möglichst vielen Schülerinnen und Schülern unserer Schule zur Verfügung steht“, sagen Andreas Overhage und Tim Kammann, die die Finnland-Austausche am Friedrich-List-Berufskolleg koordinieren und die Praktikantinnen und Praktikanten zeitweise begleiten.
Ziel der Berufsfachschulen ist es, eine berufliche Grundbildung zu vermitteln und auf eine berufliche Ausbildung oder eine weiterführende schulische Bildung vorzubereiten. Dabei werden die Bildungsgänge oft auch von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund besucht und so auch hier: Vier Schülerinnen und Schüler sind erst seit wenigen Jahren in Deutschland und nutzten die Möglichkeit für einen erneuten Austausch.
Eine dieser Schülerinnen ist Sofiia Hordiienko aus der Ukraine, die in Folge des Ukraine-Kriegs im Sommer 2022 nach Hamm kam. Die 17jährige erstellte in Zusammenarbeit mit ihrem Hotel eine Website für Hotelübernachtungen während ihres Aufenthalts: „Es war eine unglaubliche Erfahrung, an diesem Praktikum teilzunehmen und ich war überrascht, wie eigenverantwortlich ich arbeiten konnte.
"Ich habe nicht nur meine beruflichen Fähigkeiten verbessert, sondern auch viele neue Freunde gewonnen. Ich würde sofort wieder nach Finnland gehen." Dies beeindruckte auch Schulleiterin Dr. Heike Stiepelmann: "Dieses Praktikum war eine hervorragende Gelegenheit für unsere Schülerinnen und Schüler, ihre Fähigkeiten in einem internationalen Umfeld zu erproben. Ich bin sehr stolz auf ihre Leistungen und ihre Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen."
Am Ende bewerteten alle Beteiligten das Praktikum als großen Erfolg und es wurde vereinbart, dass auch 2025 wieder betriebliche Praktika für Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen in Westfinnland organisiert werden – und das trotz des klimatischen Schocks zu Anfang wie Kaloyan Simeonov aus Bulgarien berichtete:
„An manchen Tagen war es -24 Grad und ich musste zwei Jacken übereinander anziehen.“ Zurückkehren würde er dennoch sofort.
