„Untätig waren wir nicht, wir haben während der Pandemie Pläne und Konzepte entwickelt und wurden als Europaschule rezertifiziert“, sagt der Verantwortliche für Europa-Angelegenheiten Markus Sillitto.
Ein besonderes Konzept wurde in dieser Zeit zusammen mit der finnischen Partnerschule Valkeakosken Ammatiopisto entwickelt, das so genannte „Hamm Praktikum“. Hier steht neben geplanten Langzeitpraktika von finnischen Schülerinnen und Schülern in Hamm auch eine besondere Ein- und Anbindung an Hamm auf dem Plan. Mithelfen sollen dabei die Vereine TuS 1859, der Hammer SC, die Profi-Handballabteilung des ASV Hamm und der Stadtsportbund Hamm, der die Kontakte zwischen allen Beteiligten herstellte und selbst Praktikanten aufnehmen wird. Besonders die enge Partnerschaft des FLBK zum VfL Bochum 1848 war lukrativ für die finnische Seite. Nun springen auch andere Partner ein, da „es in einem Austausch immer dazugehört auch Stadt und Leute sowie die dortige Kultur kennenzulernen“, sagt Tim Kammann, der verantwortlich ist für die Finnland-Aktivitäten am FLBK.
Die Partnerschaft mit der Schule in Westfinnland besteht seit Mitte 2019 und wächst seitdem stetig. Waren es zunächst drei Schülerinnen und Schüler aus Hamm, die für ein dreiwöchiges Praktikum in einem lokalen Hotel nach Valkeakoski reisten, so sind in Zukunft deutlich mehr Reisen und Austausche zwischen Valkeakoski und Hamm geplant.
„Es ist wunderbar, wie sich die Schulen ergänzen und Lust darauf haben voneinander zu lernen. Es ist inspirierend und motivierend für jede und jeden, der die Chance hat an dieser Kooperation teilzuhaben“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Jutta Ruthe, die in dieser Woche zusammen mit einige Kolleg:innen nach Finnland reiste, um an einer bilateralen Konferenz vor Ort teilzunehmen, bei der neben dem FLBK auch das Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg Münster teilnahm, das ebenfalls eine Partnerschaft mit der Valkeakosken Ammatiopisto unterhält. „Das ist eine gute Chance für uns eine gute Gelegenheit eine Dreier-Kooperation aufzubauen und voneinander zu lernen“, sieht Tim Kammann eine weitere Chance für die Zukunft, denn die Schule aus Münster setzt auf Austausche ganzer Klassen und Kurse, während das FLBK aktuell Praktika vor Ort anbietet für seine Schülerinnen und Schüler.
Neben den offiziellen Terminen vor Ort konnte auch in der Schule oder lokalen Betrieben, die als Praktikumsbetriebe in Frage kommen, hospitiert werden. Neben tollen Eindrücken in der weltbekannten Glasbläserei IITTALA beeindruckte vor Allem der ‚Augmented-Classroom‘ der Partnerschule, in dem beispielsweise Auszubildende aus den Fachbereichen „Medizinische Fachangestellte“ oder „Automobilkaufmann/-frau“ praktische Teile ihrer Ausbildung in einem 3D-Lernfeld digital absolvieren können. „Das ist schon sehr beeindruckend und wir werden natürlich prüfen, ob wir durch gezielte Austausche in diesen Bereichen oder die ein oder andere Anschaffung dies auch unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen können“, resümierte Jutta Ruthe begeistert, die zusammen mit ihren vier mitgereisten Kolleginnen und Kollegen viele neue Eindrücke mitbringt in den Hammer Westen.