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Schüleraustausch in Polen


Die Reise begann für uns am 11 November am Dortmunder Flughafen. Viele von uns waren noch nie in Polen, dementsprechend lag eine gewisse Aufregung in der Luft.

Sobald wir gelandet waren bemerkten die meisten die ersten Unterschiede. Zum einen war es deutlich kälter als in Deutschland, und zum anderen hörten wir um uns nicht nur polnisch, sondern auch viele andere Sprachen wie englisch und russisch. Das zeigte uns, dass Krakau nicht nur eine bedeutende Stadt in Polen, sondern auch eine Weltstadt ist.

Dank des Projektes hatten wir unter anderem die Möglichkeit das Judenviertel in Krakau zu besichtigen, das Schindlermuseum zu besuchen, uns die Kirche ,,Kościół Matki Bożej Królowej Polski“ anzusehen und die Altstadt Krakaus zu erleben. Doch das, was uns wohl am meisten in Erinnerung bleiben wird, ist Auschwitz.

Noch bevor wir das Stammlager betraten war uns mulmig zumute. Wir hatten ja schon davon gehört, wie viele Menschen in Auschwitz ihr Leben gelassen haben. Es war uns auch teilweise unangenehm, deutsch zu sprechen. Wir wollten nicht, dass die anderen Besucher uns hörten. Auch wenn wir nichts damit zu tun gehabt haben, mit all dem Grauen und dem Leid, fühlten wir uns schuldig.

Die Stimmung war bedrückend. Doch trotz der realen Schauplätze konnten viele von uns sich nicht vorstellen, dass all diese grausamen Dinge tatsächlich dort passiert waren. Es fühlte sich an, wie in einem Film.

Das Wetter war kalt und es schneite zwischendurch. Die Kälte und der Schnee ließen Auschwitz noch viel trauriger und grausamer aussehen, als es sowieso schon war. Besonders in Auschwitz Birkenau, dem Lager, wo die meisten der Opfer Auschwitz starben.

Jeden Abend haben wir über unsere Eindrücke gesprochen, um unsere Gedanken und Gefühle in Worte fassen zu können, so lange sie noch frisch waren. Das hat nicht nur dabei geholfen seine Gedanken zu ordnen, es hat uns einander besser kennenlernen lassen. Denn wir, als deutsche Gruppe, waren aus verschiedenen Klassen und hatten nie zuvor miteinander gesprochen. Es hat uns alle gewundert, wie schnell wir uns angefreundet haben.

Neben all der Bedrückenden Stimmung haben wir auch viele tolle Momente erleben dürfen. Denn zwischen all den Ausflügen und dem Unterricht, hat es an einem nicht gemangelt: dem Spaß.

Sobald die ersten Sprachbarrieren überbrückt waren begannen die polnischen und die deutschen Schüler damit, sich besser kennen zu lernen. Wir freundeten uns an und lernten schnell, dass die Polen nie eine Gelegenheit verpassen, Spaß zu haben. Vor allem bei dem Besuch der polnischen Familien wurde uns die Kultur und die Gastfreundlichkeit der Polen nähergebracht. Die gemeinsamen Ausflüge stärkten uns als Gruppe und sorgten für Erinnerungen, die wohl so schnell nicht in Vergessenheit geraten werden.

Wir haben so viel in dieser einen Woche gelernt, mehr, als wir uns hätten vorstellen können. Wir lernten etwas über die polnische Geschichte, zum Beispiel über den Kommunismus nach dem zweiten Weltkrieg und natürlich auch viel über die deutsche Geschichte. Auschwitz und das Schindlermuseum zeigten uns die dunkle Vergangenheit Deutschlands besser als jedes Geschichtsbuch.

Doch durch dieses Projekt, dass vom DPJW und der Bethe-Stiftung ermöglicht wurde, erkannten wir, dass Deutschlands Vergangenheit eben das ist: Vergangenheit. Die Polen hegen keinen Groll gegen die Deutschen. Sie sind unsere Freunde. So, wie die polnischen Austauschschüler die wir kennenlernen durften nun unsere Freunde sind.

Bericht von Patrycja Grzebski